Nils Ritzmann: Der Men’s ROTY 2024 im Interview

Foto: Lehnert

Nils Ritzmann ist gerade einer der angesagtesten Namen im Wakeboarden – warum das so ist und was man über ihn wissen sollte, verrät der Düssel­dorfer im Gespräch.

17.07.2024

INTERVIEW
Von Awards, Contests und Zielen für die Zukunft

Für viele war es sicherlich eine Überraschung, als Nils Ritzmann im Januar diesen Jahres bei den Cable Mekka Awards 2024 zum Rider Of The Year der Men gekürt wurde. Immerhin setzte er sich dort gegen einige seit Jahren übermächtigen Konkurrenten wie Nico von Lerchenfeld, Felix Georgii, Dominik Hernler und noch weitere, durch.

Wie überraschend das für den 19-jährigen war, wie er überhaupt zum Wakeboarden kam und was seine nächsten Ziele auf der Karriereleiter sind, verrät der frisch gebackene Abiturient im Interview.

Hey Nils, wie und wann bist du zum Wakeboarden gekommen?

Nils: Angefangen hat alles in den Sommerferien 2016. Unser Opa ging im Urlaub mit meinem Bruder Mirko und mir erstmals an eine Wasserskiseilbahn, genauer gesagt zur Anlage in Neuhaus/Oste. Dort habe ich das Wakeboarden für mich entdeckt. Dann ging es ganz schnell und schon in der folgenden Saison 20217 habe ich meine erste Jahreskarte in Langenfeld bekommen. 

Und jetzt, sieben Jahre später, hast du bei den Cable Mekka Awards schon voll abgeräumt. Zunächst in der Kategorie “Most Improved Rider” – hattest du dir da Chancen ausgerechnet?

Nils: Nach der vergangenen Saison hatte ich mir auf jeden Fall Chancen in dieser Kategorie ausgerechnet. Es war das erste Jahr, in dem ich sehr viel rumgekommen bin und eine Menge dazugelernt hatte. Außerdem habe ich meinen ersten Full Part am Turncable gefilmt. In diesem Edit, aber auch in jedem Contest, an dem ich teilnahm, hatte ich das Ziel, neue Limits zu setzen und ich glaube das ist mir ganz gut gelungen.

Und dann folgte an dem Abend noch der Triumph in der Königsklasse, Men’s ROTY. Was ging dir in dem Moment durch den Kopf, als dein Name aufgerufen wurde?

Nils: Mit dem Award als Men’s ROTY ist definitiv ein Traum in Erfüllung gegangen. Es war mir schon eine Ehre in dieser Kategorie neben den ganzen deutschen top Ridern nominiert zu sein. Zum Abschluss des Abends dann auch noch zu gewinnen, hat mir sehr viel bedeutet und kam wirklich unerwartet!

Die Jury und das Publikum haben so entschieden und somit ist es auf jeden Fall verdient.

Nils mit seinen Awards als Most Improved und Men’s Rider Of The Year bei den Cable Mekka Awards 2024 im Januar in Düsseldorf.

Foto: Drees

Weiter im Programm. Aus Langenfeld hört man, dass man dich in letzter Zeit wenig an deinem Homespot sieht. Wo treibst du dich rum?

Nils: Das ist richtig. Obwohl ich es liebe in Langenfeld zufahren, bin ich aktuell durch die Contests nur selten zuhause. Um sich im Wakeboarden einen Namen zu machen, muss man international auf sich aufmerksam machen und daher spielt Reisen eine große Rolle. Die Möglichkeit zu haben so viele Orte zu sehen, Teil einer motivierten Community zu sein und all das mit Freunden aus der ganzen Welt teilen zu dürfen ist unbezahlbar. Durch die vielen Reisen kann ich im Moment nur wenig Zeit an meinem Homespot verbringen, aber ich bin sehr dankbar eines der besten Cables vor meiner Haustüre zuhaben.

Bist du denn dann mit deinem bisherigen Contest-Jahr zufrieden?

Nils: Dieses Jahr lief es bei Contests, was die Platzierungen betrifft, noch nicht so optimal. Trotzdem habe ich viele Fortschritte gemacht und arbeite hart daran, um weiterhin ganz vorne mitspielen zu können.

Es kann ja nicht immer alles wie am Schnürchen laufen. Was hast du dieses Jahr noch geplant?

Nils: Die Highlights für diese Saison sind sicherlich Munich Mash Anfang August im Münchner Olympiapark und dann habe ich noch die Einladung zu Red Bull Wake The City. Dieser Contest findet dieses Jahr nicht mehr in Mailand, sondern Ende August in den USA statt. Ende September geht es dann nach Australien, um dem europäischen Winter zu entfliehen und zu Wakeboarden. Aktuell plane ich bis März dort zu bleiben.

Das klingt spannend. Weg vom Contest-Geschehen. Letzten Herbst hattest du, wie vorhin schon erwähnt, einen fetten Edit am Turncable gefilmt und in diesem Frühjahr veröffentlicht. Wird es einen zweiten Teil geben?

Nils: Neben den ganzen Contests bleibt mir leider nicht so viel Zeit fürs filmen, wie ich sie gerne hätte. Trotzdem haben wir einige Projekte geplant. Bleibt gespannt…

Für alle die Nils‘ Edit aus Thannhausen verpasst haben, hier nochmal eine klare Empfehlung: Jetzt nachholen! Oder eben nochmal schauen.

Hier lässt du dir also nicht in die Karten schauen. Wie sieht es beim Thema Tricks aus? Was ist dein Favorit und was würdest du gerne noch lernen oder wo bist du gerade dran?

Nils: Einen Lieblingstrick zu nennen, fällt mir leicht: es ist der SW Mobe Transfer. Von dem Trick kann ich einfach nicht genug bekommen. Aber es gibt auch Tricks von denen ich Träume, sie eines Tages zu landen. Ein Mobe 7 und ein Double Mute Crowmobe stehen da ganz oben auf der Liste.

Dann sind wir gespannt, wann es soweit ist. Welche Ziele hast du sonst noch für deinen Karriereweg?

Nils: Das oberste Ziel ist ganz viel zu Wakeboarden und mich in verschiedenen Bereichen im Sport weiterzuentwickeln. Ein Traum wäre, irgendwann professionelle Unterstützung zu bekommen und so weiterhin die Möglichkeit zu haben, das zu machen, was ich liebe. Wenn das Realität wird, könnt ihr euch sicher sein, dass ich alles in eine Karriere als Pro-Wakeboarder investiere.

Klare, ambitionierte Ziele – so muss das sein. Zum Abschluss: Was rechnest du dir für die Cable Mekka Awards 2025 aus, nachdem du ja dieses Jahr schon so abgeräumt hast?

Nils: Noch ist die Saison lange und ich gebe alles, die Chance auf einen oder mehrere Awards zu haben. Trotzdem ist klar, dass die Konkurrenz weder kleiner wird noch schläft. Schauen wir mal, was rausspringt.

Danke Nils für deine Zeit. Jetzt wissen wir und die Leser ein bisschen besser über dich Bescheid. Viel Erfolg weiterhin!

Für alle die mehr über Nils erfahren wollen, gibt es hier noch ein paar Fragen aus der Kategorie „Entweder, oder“.