Nico von Lerchenfeld verrät was hinter Wakeboard Campus steckt

Anfang Juli hat Nico von Lerchenfeld seine Lernplattform Wakeboard Campus gestartet – hier im Interview verrät er, was es damit auf sich hat.

02.08.2023

INTERVIEW
Alles was du über die Coaching Plattform wissen musst

Ein viertel Jahrhundert auf dem Wakeboard, über zehn davon als Profi, Contest-Erfolge wie unter anderem die Siege bei Red Bull Wake Of Fame (2010), Wake The Line (2011) und Munich Mash (2022), sowie sein Video-Part in „The Debut“ (2013) und das Privileg, seit über zwölf Jahren ein eigenes Pro Model bei Liquid Force zu haben, sind ein deutliches Zeichen – Nico von Lerchenfeld ist einer der weltweit erfolg- und einflussreichsten Wakeboarder die Cable-Wakeboarding hervorgebracht hat.

Anfang Juli hat Nico, der mittlerweile auch zweifacher Daddy und zudem Student der Sportwissenschaft an der Universität zu Köln ist, nun ein neues Projekt zum Leben erweckt: Wakeboard Campus. Wer Nico aufmerksam verfolgt wird wissen, dass er vergangenes Jahr den Start-Up-Preis der Deutschen Sporthilfe gewonnen hat und jetzt zeigt er worum es dabei ging. Seine innovative Lernplattform will mehr bieten als schnelle Tutorials. Was genau, verrät Nico im Interview.

Als perfekter Einstieg dient dieser erste Clip den Nico zu Wakeboard Campus veröffentlicht hat

Wann und wie kamst du auf die Idee eine Lernplattform für Wakeboarder ins Leben zu rufen?

Bis vor circa fünf Jahren war ich Teil des YouTube-Kanals von Team Playground, der dann leider eingestellt wurde. Damals machte mir das Thema Tutorials – es gab dort insgesamt drei für Wakeboarder und eines für Wakeskater – am meisten Spaß und so hat mich der Gedanke etwas in diesem Bereich zu machen seither begleitet. Ende 2019 habe ich dann Gespräche mit Andy (Kolb) dazu geführt und er meinte, wenn soll ich es direkt richtig machen. Gut produziert, als Master Classes Paket durchdacht und nicht nur bruchstückhaft einzelne Bausteine. Von da an hat sich die Idee dann immer weiter entwickelt. Von reinen Trick-Tutorials zu allen möglichen Facetten, die man mit einbringen könnte. Durch die Pandemie hat das E-Learning dann auch einen richtigen Schub bekommen, aber für mich war die echte Initialzündung ein Gründer-Seminar an der Uni. Dort sollten wir an konkreten Geschäftsideen arbeiten und so konnten ich das Projekt von Beginn an gut entwickeln.

Master Classes kennt man im Business-Kontext. Für eine Freestyle-Sportart wie Wakeboarden scheint so etwas ungewöhnlich.

Genau, das war von Beginn an wichtig, denn im Wakeboarden hat man ja quasi keine festen Rahmenbedingungen. Meist ist es so, dass man zum Beispiel durch einen Freund an die Anlage kommt, Wakeboarden ausprobiert, es einem Spaß macht und man sich dann vor allem durch viel „trial & error“ von Trick zu Trick bewegt. Wenn man Glück hat, fährt man an einer Anlage, an der man von den Locals Tipps bekommt. Aber dadurch wird einem noch lange nicht der Horizont dafür aufgemacht, was man als nächstes probieren könnte – oder auch, welcher Basic einem noch fehlt. Im Endeffekt sehe ich ein Problem der Orientierung, der fehlenden Hilfestellung und der Möglichkeit sich mit Leuten zu connecten um sich gegenseitig zu helfen. Das haben wir dann mit Umfragen validiert und so die nächsten Schritte entwickelt. Eigentlich wollte ich dann eine geile App daraus machen, aber ich musste schnell einsehen, dass man für so ein Vorhaben unglaublich viel Geld braucht, wenn sie wirklich gut sein soll. Deswegen kam ich davon dann wieder ab, denn letztlich ist nicht die App der Mehrwert, sondern der Inhalt.

Wie kann man sich den Wakeboard Campus dann vorstellen?

Im Prinzip ist es eine Website-Plattform mit zwei unterschiedlichen Optionen. Zum einen können einzelne Kurs-Pakete gebucht werden. Diese wenden sich immer an ein bestimmtes Fahrer-Level und sammeln mehrere Lessons die aufeinander aufbauen unter einem Überbegriff. Der erste Kurs nennt sich zum Beispiel „The Basics“. Dort wird inhaltlich vom Ollie bis zum 360 über den Kicker alles in einzelnen Videos thematisiert, was man sich vornehmen kann, nachdem man die Runde sicher fährt und an den ersten Tricks versuchen möchte.

Jedes Video zu einem Trick oder Thema dauert im Schnitt circa zehn Minuten, da ich wirklich ins Detail gehen will und das ganze auch ein bisschen als Kontrast zu den aktuell beliebten Trick-Tutorials auf Social Media sehe.

Nico von Lerchenfeld

Zudem ist eine monatliche Live Session Teil eines jeden Kurses. Als weitere Themen werden unter anderem erste Air Tricks, weiterführende Rail Tricks und schwierigere Kicker Tricks folgen. Bisher haben wir bis zum Intermediate Level schon sehr viel abgedeckt und die Kurse gehen nach und nach online.

Kurse sind der eine Teil. Was ist dann die andere Option?

Darüberhinaus gibt es die Mitgliedschaft, also ein Abo, das man monatlich oder jährlich abschließt. Dort hat man dann Zugriff auf alle Kurse, die Live Session und darüber hinaus auf die Community, in der man Feedback auf Fragen und Videos bekommt und sich austauschen kann. Außerdem gibt die Möglichkeit über eine ungebrandete App das ganze für mobile optimiert, zum Beispiel an der Anlage, aufzurufen und in den Wintermonaten wird es für Mitglieder auch wöchentliche Live-Fitness-Sessions geben. Die Mitgliedschaft kann jedoch erst gebucht werden, wenn ein Grundstock an Kursen online ist – daher ist da im Moment noch etwas Geduld nötig.

Die Zielgruppe ist also ziemlich breit gestreut.

Auf jeden Fall. Ich will für den Teenager der vielleicht den Schritt zum Pro schaffen will genauso etwas bieten wie für den Hobbyfahrer der 30 Jahre oder älter ist, den Sport für sich liebgewonnen hat und mehr lernen möchte. Und dann gibt es auch die Gruppe der WakeboarderInnen, die vielleicht aus ihrer Business-Perspektive wissen, dass man mit professioneller Hilfe schneller vorankommen kann – auch die sollen ein Angebot finden. Wakeboard Campus soll an sich für jeden etwas sein!

Wie soll sich der Campus künftig weiterentwickeln? Gibt es da auch schon Pläne?

Grundsätzlich ist es technisch möglich und angedacht, auch mal One-on-One-Coachings anzubieten. Ebenso gibt es vielleicht künftig Kurse auf Deutsch, meiner Muttersprache. Bisher haben wir alles auf Englisch gedreht, da das im internationalen Kontext sicher die richtige Wahl ist. Das schließt aber nicht aus, dass künftig Untertitel in verschiedenen Sprachen angeboten werden. Und dann wird man sehen, welche Nachfrage groß ist und was gut funktioniert und was vielleicht auch nicht so. Ein Gedanke ist auch heute schon Camps in Wakeparks unter dem Namen Wakeboard Campus anzubieten. Letztlich wird alles peu à peu aufgebaut. Das ist schon genug Arbeit, die ich aktuell überwiegend alleine bewältigen muss.

Willst du zum Abschluss noch einen Shout-Out an deine Helfer geben?

Auf jeden Fall. Neben Andy, der schon früh in der Konzeptphase ein wichtiger Austauschpartner war und natürlich meiner Frau Nane, geht auch an Gino Wetzels und Liam Rundholz aka Lemonade Normal ein fettes Dankeschön. Die Jungs haben mir nicht nur bei der Produktion in Antalya geholfen, sondern unterstützen mich auch im Bereich Social Media.

Nicos wichtigster Coach als junger Wakeboarder war seiner Aussage nach Patrick Viererbe, der sich stundenlang ans Ufer gesetzt hat um ihm Tipps und Ratschläge zu geben. Da die wenigstens das Glück haben, einen solchen Coach als Freund zu haben, gibt es nun Wakeboard Campus, wo einem wichtige Hilfestellungen gegeben werden.

Schau auf der Website vorbei, folge Wakeboard Campus auf Instagram und trage dich am besten direkt zum Newsletter ein, über den Nico regelmäßig zu Updates informiert. Wenn du gleich einen Kurs buchen möchtest, verwende den Code „CABLEMEKKA20“ beim Check-Out, denn damit gibt es bis 30. September 2023 für Neukunden 20 % Rabatt auf die Buchung.

 

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