Lukas Süß im Interview über Bricks Rumors und Wakeskaten allgemein

Fotos: Lehnert

Kein anderer Spot im Cable Mekka ist so sehr für seine Wakeskate Community bekannt, wie The Bricks in Duisburg Wedau. Lukas Süß erzählt im Interview, wie es dazu kam und was es mit Bricks Rumors auf sich hat.

19.09.2024

INTERVIEW
Ein Wakeskate Pionier im Gespräch

Das Leben von Lukas Süß dreht sich schon sein ganzes Leben um Wasserski, Wakeboarden und vor allem auch Wakeskaten. Schließlich haben seine Eltern Michaela und Konrad einst Wasserski Wedau gegründet, aufgebaut und auch ihre sechs Kids schon früh dort mit einbezogen. Lukas lebt also den Traum vieler Wakeboarder: Täglich im Wakepark sein.

Darüber hinaus zeichnet ihn aus, gefühlt oft seiner Zeit voraus zu sein. So gehört Luki zu den absoluten Pionieren des Wakeskaten und stand schon 2005 erstmals ohne Bindung auf dem Wasser. Seine Hingabe für den Sport, wurde unter anderem 2020 mit dem Titel „Cable Mekka Wakeskater of the Year“ belohnt. Heute denkt er sich spannende Media-Projekte aus, ist Gründer von Sculpture Winches und zudem bei The Bricks, wie der Spot seit einigen Jahren in der Wake-Community auch genannt wird, für den Wakepark, die Kommunikation und die Organisation von Events verantwortlich.

Alles Themen, die den Erhalt oder das Wachstum der Community zum Ziel haben und genau darüber haben wir uns mit dem heute 34-jährigen Daddy von Zwillingen, mit seiner ebenfalls tief im Wakeskaten verwurzelten Partnerin Laya Verheyen, unterhalten. Viel Spaß beim Interview.

Hey Luki, wie kam es dazu, dass Duisburg-Wedau zur Wakeskate Hochburg in Deutschland wurde und wann war das?

Lukas: Duisburg ist quasi seit den Anfängen dabei. Recht früh bildete sich bei uns die „Romboso Crew“. Eine Crew bestehend aus knapp 20 Wakeskatern mit eigener jährlichen Jam-Session. Viele ältere Leser erinnern sich sicherlich. Wakeskaten ist uns wirklich wichtig. Sei es mit der Auswahl der Feature im Park, der Veranstaltung von Events oder dem Unterstützen von Wakeskatern bei ihren Projekten. Tim van Dortmont, der mittlerweile zur Wakeskate Elite Europas gehört, besuchte uns diese Saison regelmäßig, um seine Trick-Ideen umzusetzen. Dazu kommt, dass das kurze Cable perfekte Voraussetzungen zum wakeskaten bietet. Man muss nicht weit schwimmen und ist schnell wieder am Startdock.

Du hast also eigentlich die komplette Wakeskate-History miterlebt und mitgeschrieben. Aktuell ist Wakeskaten gefühlt kleiner als vor zehn Jahren – ist das bei euch auch so? Welche anderen Hotspots für Wakeskaten gibt es noch?

Lukas: Ich glaub nicht unbedingt, dass es heute weniger Wakeskater gibt. Früher konzentrierte sich die Szene an wenigen Cables. Damals gehörte zum Beispiel Magdeburg oder Schwandorf zu den Parks mit einer großen Wakeskate Community. Ich denke, mittlerweile sind fast an jedem Cable mindestens zwei bis drei Wakeskater unterwegs. Daher sind Events wie Bricks Rumors so wichtig – um Menschen zusammenzubringen und den Austausch zu ermöglichen.

Wakeskaten ist somit ein Teil unserer DNA und wir versuchen stets, unseren Teil dazu beizutragen, dass das so bleibt.

Lukas Süß, Wakeskate Pionier in Deutschland

Du schlägst schon die Brücke zu Bricks Rumors – der Wakeskate Event der von 20. bis 22. September schon zum sechsten Mal bei euch in Duisburg stattfindet. Was macht den Event aus, wer steckt dahinter und wie kamt ihr drauf?

Lukas: Das Konzept hinter Bricks Rumors ist einfach: wakeskaten. Ein Wochenende lang von morgens bis abends wakeskaten. Dieses Jahr sind wir etwa 70 Wakeskater aus vielen Ländern Europas. Das Event findet an unserer Bahn 2 statt. Der ganze Bereich dort ist abgesperrt und quasi nur für Wakeskater zugänglich. (grinst) Einfach eine gute Zeit haben und wakeskaten – das ist Bricks Rumors.

70 Teilnehmende ist wirklich stark. Was habt ihr für die dann so geplant?

Lukas: Jedes Jahr bauen wir den Park um. Es gibt ein eigenes, speziell auf Wakeskaten abgestimmtes Setup. Der ganze Park besteht aus vielen kleinen Inclines, Handrails und Curbs. Da durchzufahren, fühlt sich an, wie durch einen Skatepark zu pushen. Für Wakeskater wie ein wahr gewordener Traum und für alle das Highlight der Saison. Und dann haben wir noch ein paar witzige Side-Events auf dem Programm.

Man merkt, dass du einfach selbst fühlst, was es braucht. Wie geht man vor, wenn man eine Wakeskate-Community an einem Wakepark „bauen“ will? Passiert das einfach, ist der Betreiber dafür verantwortlich oder kann man als Rider auch etwas dafür tun?

Lukas: Als Betreiber kann man bei der nächsten Feature-Anschaffung darauf achten, dass die Featues Wakeskate freundlich sind. Tatsächlich können viele Wakeboard Beginner Features auch gute Wakeskate Features sein. Wenn diese noch nahe des Startbereichs platziert werden, ist eine gute Basis geschaffen. Als Wakeskater selbst kann man auch einiges dafür tun. Es bietet sich an sein eigenes Skate einfach mal anderen Leuten am Park in die Hand zu drücken und sie selber ausprobieren lassen.

Und wenn einer mal anfängt, entsteht da häufig mehr daraus. What’s next? Wie kann man Wakeskaten größer machen beziehungsweise die Community wachsen lassen?

Lukas: Tja, die Frage steht schon fast so lange im Raum, wie Wakeskaten alt ist. Wenn es darauf eine Antwort geben sollte, würde diese sicherlich den Rahmen dieses Interviews sprengen. (lacht) Was ich beobachte ist, wenn Clips die Wake-Bubble verlassen und auf Social Media viral gehen, haben diese verhältnismäßig oft Wakeskate-Bezug. Das zeigt, dass Wakeskaten die Leute da draußen auf eine gewisse Art und Weise fasziniert. Wer weiß, vielleicht geben solche virale Clips in Zukunft den nötigen Anstoß.

Da hast du Recht. Und jeder Wakeboarder wird dir vermutlich Recht geben, dass Wakeskaten zwar unglaublich lässig aussieht, aber extrem viel Gefühl dahinter steckt. Genau das ist vielleicht das, was die Leute so begeistert. Danke für deine Zeit und für dein Engagement für die Community.

Allen Teilnehmern bei Bricks Rumors wünschen wir am Wochenende vom 20. bis 22. September wieder eine richtig gute Zeit. Sicher wird man auf Social Media den Vibe gut miterleben können, wenn man nicht vor Ort ist.